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  • AutorenbildAnna Gelbert

Meghan, Kylie und die Frage: Fame oder Fake?


Bin ich eigentlich die Einzige, die denkt, das mit Meghan und Harry geht nicht gut aus?

Zugegeben, die Frau sieht bis fünf Minuten vorm Kreißsaal unverschämt perfekt aus: Während wir Normalo-Schwangeren mit Wassereinlagerungen in den Beinen von Sofa zu Eisdiele watscheln, stakst sie auf dünnen Stelzen gutgelaunt von Termin zu Termin - immer perfekt gekleidet (okay, neulich war der Fummel unterm Blazer mal zu kurz für Royal-Maßstäbe: Als die 38-jährige die Beine übereinanderschlug, schien es für einen Moment, als könne man dem neuen Erdenbürger direkt zuwinken. Da ich aber die Meisterin zu knapper Outfits zur falschen Gelegenheit bin, lass ich das mal so stehen). Abgesehen davon: Alles top. High Heels, messy bun, der Besuch in Marokko - ein einziges Fashion-Feuerwerk. Sogar Meghans einziger Makel, der Hallux (verformter Fußknochen), ist offenbar wie durch Zauber- oder Chirurgenhand verschwunden.

Für uns Promiflash und BUNTE Leserinnen bleibt nur eine Frage: Wie echt ist die Meghan-Show, die wir geboten kriegen? Wenn ich Punkte vergeben dürfte, auf einer Skala von 1(null echt) bis 10 (sehr echt), würde ich sagen: Harrys Liebe: 11, ihr Lächeln: 2. (kann aber auch an ihrer dysfunktionalen Familie liegen, die einfach keine Ruhe gibt). Ihre allerallerallerbesten Freundinnen, die offenbar von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt variieren: 3. Ihr feministisches Engagement, aus dem leider viel zu viel braves Winke-Winke geworden ist: 7. Das Echteste, was wir von Meghan je gesehen haben, was der Moment, in dem die Karriere-Königin - Skandal - ihre eigene Autotür zuschlug.

Dass ihre New Yorker Babyshowerparty mit Star-BFFs wie Amal Clooney mal eben ne halbe Million gekostet haben soll, ja mei. Die Frau war schon vor ihrer Ehe reich. Warum muss immer alles dezent ablaufen, wenn es auch glamourös geht?

Dass Meghan eine von diesen späten Müttern ist, die das Gebär-Rad neu erfinden wollen, eine Doula engagiert und sich angeblich mit Wassergeburt, Hypnose und Montessori-Krippe befasst, find ich fast schon wieder sympathisch. Ihre Schwägerin checkt mal eben im Lindo-Wing ein, entbindet und steht kurz nach der Abnabelung schon wieder strahlend vor der Presse. Von Meghan erwarten wir bitte mehr Drama. Außerdem: Wenn Kontrollfreaks wie sie schwanger werden, glauben sie bis zum ersten Babyschrei, dass sie die Fäden auch weiterhin in der Hand halten werden. Ein Irrtum - egal ob mit Royal Nanny oder im dritten Stock in München-Schwabing. She will find out.

Die Angestellten laufen Meghan weg? Mag sein. Wer sein Leben bisher ehrgeizig selbst steuerte, hat sicher ein Problem mit dem Prinzessinnen-Dasein (Ich schreibs nur wegen der Alliteration, natürlich ist sie Herzogin).

Alles in allem bin ich froh um Meghan, diesen Neuzugang, der das WIND in Windsor mal wieder erkennen lässt. Sogar die perfekt-biedere Kate (der Beef zwischen den beiden scheint mir fake zu sein) ist dank Schwägerinnen-Einfluss ein bisschen mutiger geworden, hielt neulich sogar Händchen mit ihrem William. Crazy.

Ach, als Mutter einer Tochter bin ich immer auf der Suche nach den Heldinnen von morgen.

Während Meghan (100 Punkte an dieser Stelle für ihre coole Mutter) eine erwachsene Frau und immerhin Schauspielerin ist, mache ich mir viel mehr Sorgen um das neue Role Model für Millionen Mädchen: Kylie Jenner. Das Forbes Magazine kürte Kylie gerade zur jüngsten Milliardärin aller Zeiten. Mit 21 schubste sie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vom Dollar-Thron. Wow - Einerseits. Aua - andererseits. Denn Kylie hat ihr Vermögen mit keiner besonderen Fähigkeit und offenbar ziemlich viel sportlicher Auslegung der Wahrheit geformt. Aus ihrem normalen Gesicht machte sie innerhalb weniger Jahre eins dieser Faces wie auf den Topmodel-Stickerbüchern meiner siebenjährigen Tochter - eine Science-Fiction Visage, einen Beauty-Avatar. Ihr Teenie-Körper hat dieselben Kurven (flacher Bauch, Extrem-Po) wie bei Halbschwester Kim Kardashian, die den Verdacht auf einen Brazilian Butt Lift nahelegen (Fett vorne raus und hinten wieder rein. Kistenwachstum garantiert).

Sie war das unscheinbare Küken eines Hollywood-Clans, jetzt ist Kylie Milliardärin und plötzlich mächtig, verdient kräftig mit Fashion und Kosmetik-Marken. Die Message an ihre 129 Millionen Instagram-Follower: Investiert in eine perfekte Optik, vermarktet Euch gnadenlos, (wer will schon echt sein, wenn er perfekt sein kann),dann spielt Ihr irgendwann vielleicht in meiner Liga. Da fragen sich vielleicht Millionen Mädchen: Muss ich wirklich Schwimmen, Radfahren, Autofahren lernen, Abitur machen, eine Ausbildung, wenn ich stattdessen, naja, einfach Selfies und Insta-Stories produzieren könnte?

Kylie badet ihre Tochter Stormi in Luxus und hat einen Kindsvater an der Hacke, der, naja, nicht gerade wie ein Zukunftsmodell aussieht. Muss man die Mini-Milliardärin beneiden? Immerhin: Sie ist der Post gewordene Traum vieler Mädchen - und mittlerweile eine mächtige Playerin.

Zwei Frauen, zwei Wege, um zu Ruhm und Macht zu gelangen. Noch ist meine Tochter klein. Aber ich hoffe, dass in ein paar Jahren ein paar mehr erfolgreiche Frauen gibt, die einfach sie selbst sein dürfen.

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